Die Joël Kinderspitex unterstützt die Pflegeinitiative

30.09.2021

Der Pflegenotstand in der Schweiz ist längst Realität. Es werden zu wenige Pflegefachpersonen ausgebildet, weil es an Ausbildungsplätzen fehlt. Zu viele Pflegende verlassen den Job frühzeitig, weil die Arbeitsbedingungen schlecht sind. Und die Qualität der Pflege ist gefährdet, weil den Spitälern und Heime die nötigen Mittel fehlen.

Diese Missstände sind auch der Kinderspitex seit Jahren bekannt. Trotzdem hat die Politik nichts dagegen unternommen. Darum hat der Schweizer Berufsverband der Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner SBK die Pflegeinitiative lanciert.

Die heutige Situation ist unhaltbar, weil die Zeit für eine gute, sichere und menschliche Pflege fehlt. Aus Erfahrugnen des SBK sind viele Pflegende chronisch überlastet, erschöpft und frustriert. Viele gut ausgebildete Pflegende verlassen den Beruf nach wenigen Jahren. Es braucht genügend und gut ausgebildete Pflegende, welche im Rahmen ihrer Kompetenzen gute Pflege leisten – in allen Gesundheitsinstitutionen. Nur so können mehr Zeit für die Pflege von kranken und verunfallten Menschen geschaffen werden.

Am 28. November 2021 stimmt die Schweizer Stimmbevölkerung über die Pflegeinitiative ab. Die Kinderspitex sowie unsere Klientinnen und Klienten sind direkt betroffen, unterstützen die Pflegeinitiative und empfehlen den Stimmberechtigten die Ja-Stimme.

 

Ein Ja zur Pflege beseitigt den Pflegenotstand und sichert die Pflegequalität. Die Pflegeinitiative des SBK fordert:

1. Mehr Pflegende ausbilden - Ausbildungsoffensive starten

Bund und Kantone müssen in die Ausbildung investieren, damit in der Schweiz mehr Pflegepersonal ausgebbildet und unsere Abhängigkeit vom Ausland reduziert wird. Mit höheren Ausbildungslöhnen nimmt die Attraktivität der Pflegeausbildungen zu und die Anzahl der Berufseinsteigerinnen steigt.

2. Berufsausstiege verhindern - Arbeitsbedingungen verbessern

Die Arbeitsbedingungen müssen verbessert werden. Es braucht eine verlässliche Zeit- und Dienstplanung, familienfreundliche Strukturen und berufliche Entwicklungsmöglichkeiten. Der Lohn muss den hohen Anforderungen und der hohen Belastung entsprechen. Pflegefachpersonen sollen typische pflegerische Leistungen eigenverantwortlich abrechnen können. Bei vielen Pflegeleistungen ist die ärztliche Unterschrift unnötig und ein administrativer Leerlauf.

3. Pflegequalität sichern - genügend Pflegende auf allen Abteilungen garantieren

Für eine hohe Pflegequalität und die Sicherheit der Patient: innen braucht es auf allen Abteilungen genügend Pflegefachpersonen. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass ein direkter Zusammenhang zwischen Patientensicherheit und Ausbildungsstand des Pflegepersonals besteht. Genügend diplomiertes Pflegefachpersonal verringert das Komplikations- und Sterberisiko sowie unnötiges Leid der Patient*innen. Und es zahlt sich auch finanziell aus: Unnötige Kosten in Milliardenhöhe durch vermeidbare, zu lange oder wiederholte Spitalaufenthalte werden vermieden.

Eine angemessene Abgeltung der Pflegeleistungen ist die Voraussetzung dafür, dass Spitäler, Psychiatrien, Rehabilitationszentren, Alters- und Pflegeheime sowie Spitex und Kinderspitex genügend und gut ausgebildete Pflegende anstellen, die Arbeitsbedingungen verbessern und angemessene Löhne bezahlen können.

 

 

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